von Gian Grob
Nach dem Lehrplan beginnen wir in der 6. Klasse mit Physik, in der 7. und 8. Klasse kommt die Chemie noch dazu. Auf der Grundlage von einfachen, „alltäglichen“ Experimenten entwickeln wir in der Physik eine neue Beziehung zu den verschiedensten Gebieten unserer Umwelt, durch die Akustik, Optik, Wärmelehre und Mechanik, dann zu den untersinnlichen Kräften von Elektrizität und Magnetismus. In der Chemie beginnen wir auch ganz elementar mit einem phänomenologischen Unterricht: In der 7. Klasse zu Feuer, Kalk und den Metallen; in der 8. Klasse befassen wir uns mit Stärke, Eiweiss, Zucker und Fett.
Physik und Chemie sind von den beliebtesten Epochen dieser Schuljahre. Wesentlich ist die Frage, wie wir die Schüler zu altersgemässen Erkenntnissen hinführen können, also die Frage nach der Methode:
In einem 1. Schritt vollziehen wir das jeweilige Experiment, nehmen an ihm konzentriert teil, versuchen es intensiv zu erleben.
In einem 2. Schritt beschreiben wir den Verlauf nochmals, charakterisieren die verschiedenen Wahrnehmungen und Erfahrungen, schaffen Ordnung in der Vielfalt, ohne Erklärungen.
Den 3. Schritt vollziehen wir erst am darauf folgenden Tag, (wir beziehen die Nacht ein), indem wir nach Zusammenhängen der verschiedenen Phänomene suchen und so im Gespräch gemeinsam um Verständnis, um die begriffliche Erkenntnis ringen.
Wir versuchen also mit den Schülern einen Weg zu beschreiten, ausgehend vom tätigen Willen im Experimentieren, über das anteilnehmende Gefühl im Sinneserlebnis, hin zum verstehenden Denken.